Das Simulationsspiel SIMULME über Umweltfolgen von
Lebensmitteleinkäufen
zeigt Szenarien der ökologisch - ökonomischen Entwicklung der
Schweiz in den nächsten 30 Jahren. Diese Szenarien entwickeln sich in
Abhängigkeit vom Nahrungsmittel-Einkaufsverhalten der Schweizer
KonsumentInnen. Im Spiel beeinflussen Sie als KonsumentIn und TrendsetterIn
diese Entwicklung. Auf diese Weise werden Ihnen durch SIMULME die
Folgen Ihres Ernährungs- bzw.
Nahrungsmittel-Einkaufsverhaltens für Umwelt, Landwirtschaft
und Wirtschaft im allgemeinen transparent gemacht. Das Spiel wurde an der Professur für Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften
(UNS) der
ETH Zürich in der Forschungsgruppe
Methoden der Umweltbewertung und Modellierung
(MEEM)
im Rahmen des
Integrierten Projekts Gesellschaft (IPG)
des Schwerpunktprogramms Umwelt
(SPPU) des Schweizer
Nationalfonds zur
Förderung der Forschung (SNF)
entwickelt. Dr. Niels
Jungbluth hat im Teilprojekt VIII des IPG:
Lebensstile, Konsummuster und Ökologische Folgen eine modulare
Ökobilanz über die Umweltbelastungen durch Produktion, Verarbeitung, Transport,
Verpackung und Konsum von Gemüse und Fleisch erstellt.
Er wurde für seine
Dissertation, welche die
modulare Ökobilanz und Ihre Ergebnisse darstellt, mit dem Greenhirn-Preis
des ÖKO-Instituts in
Freiburg ausgezeichnet. Im Zusammenhang mit seiner Arbeit wurde auch die
ETH-UNS Website ULME
erstellt, die eine Berechnung der Umweltfolgen von Lebensmitteleinkäufen
ermöglicht und somit eine wichtige und informative Ergänzung zu SIMULME
darstellt.
Die Folgen eigener Nahrungsmitteleinkäufe werden dem Spieler durch
SIMULME
mit Hilfe von Szenarien
zurückgemeldet. Die Szenarien stimmen der Richtung nach
mit den Ergebnissen der Ökobilanzierung und den Experteneinschätzungen
überein, stellen aber keine quantitativ
exakten Zukunftsprognosen dar. Die Auswirkungen
des eigenen Spiel- bzw. Einkaufsverhaltens werden verstärkt
dargestellt, um eine bessere Erfahrbarkeit der Konsequenzen des eigenen
Verhaltens zu erreichen.
Dieses Vorgehen resultiert aus der Kenntnis typischer
sozialer und ökologischer Dilemmata.
Solche Dilemmata beinhalten häufig
die folgenden Situationsmerkmale, die umweltschädliche
Verhaltensweisen begünstigen: 1. Das umweltfreundliche Verhalten eines Einzelnen kann zumeist nur
einen sehr geringen Beitrag zur Erhaltung von Umweltwerten beisteuern.
Die Wirkungen der Verhaltensentscheidungen einzelner haben in der
Summe betrachtet einen massiven Einfluß auf die Umweltentwicklung.
Die Ohnmacht des Einzelnen bei der Verhinderung kollektiv verursachter
Umweltschädigungen und die fehlenden Sanktionsmöglichkeiten gegen
unökologisches Verhalten mit - isoliert betrachtet - nur geringer
umweltschädigender Wirkung sind Faktoren, die eine fortschreitende,
kollektive Umweltzerstörung begünstigen. In SIMULME wird die Umweltrelevanz eigener Einkaufsentscheidungen dadurch
verstärkt, dass der oder die SpielerIn zu Beginn des Spiels aufgefordert
wird festzulegen, wieviel Prozent der SchweizerInnen sich in ihren Kaufentscheidungen
ähnlich verhalten sollen wie er oder sie selbst. Indem die Folgen des
Einkaufsverhaltens der SpielerIn nach ihrem Einkauf
als Szenario zurückgemeldet wird, ermöglicht SIMULME einen
Prozess entdeckenden Lernens.
Auf diese Weise soll ökologisch-ökonomisches Wissen vermittelt werden,
um umweltfreundliches Einkaufsverhalten zu fördern.
Im August 2002 wurde für zwei experimentelle Studien zum SimUlme Spiel und dessen Wirkungen auf positive ökologische Einstellungen und auf das Konsumverhalten der "Outstanding Paper Award"
der gemeinsamen Jahreskonferenz 2002 der "International Simulation and Gaming Association" und
"Society for the Advancement of Gaming and Simulation in Education and Training" in Edinburgh (siehe Archiv ETH Life)
für den Artikel "Internet-based environmental education: Two experiments on the simulation game SimUlme" vergeben.
Die Ergebnisse der modularen Ökobilanz von Dr. Niels Jungbluth bilden
eine wesentliche Grundlage für das SIMULME Spiel.
Darüber hinaus fliessen Experteneinschätzungen über die
Auswirkungen des Konsumverhaltens auf die ökologisch-ökonomische
Entwicklung in der Schweiz ein.
2. Umweltschädigendes Verhalten ist in vielen Situationen
kurzfristig mit individuellem Nutzen oder mit der Reduzierung von Kosten
verbunden. Die Folgen bzw. Kosten einer negativen Umweltentwicklung treten
oft erst mit zeitlicher Verzögerung ein.
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Time: 26.04.2024 11:25:30 Last modified: 10.10.00
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